NACHWUCHS
Nachhaltiges Agri-Urbanes zusammenWachsen
Die prosperierende Stadtregion Köln steht vor erheblichen Herausforderungen. Steigende Flächennachfragen für Wohnen, Arbeiten und Infrastruktur zu Lasten der Landwirtschaft erhöhen den Druck auf die Ressource Land. Wie verändert sich die Landnutzung und wie respektieren wir den Flächenbedarf der verschiedenen Akteure? Hier gilt es, wachsende Landnutzungsansprüche und -konflikte zu bewältigen und zugleich die Qualität und Identität der landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft zu sichern.
Vorgehen
Im linksrheinischen „Reallabor“ zwischen Tagebau und Kölner Ring, zwischen Ackerbau und Industrie 4.0 werden nachhaltige Raumbilder und Siedlungskonzepte entworfen. Zukunftsfähige räumliche Leitbilder jenseits eines „weiter so“-Szenarios berücksichtigen Trends wie neue Wohn- und Lebensformen, intelligente Mobilität und den bevorstehenden tiefgreifenden Strukturwandel. Für ausgewählte Testflächen werden in aufeinander aufbauenden Workshops innovative Siedlungsbilder erarbeitet. In diesem regionalen Planungs- und Kommunikationsprozess werden die jeweiligen Interessen der Akteure erfasst und berücksichtigt.
Ziel
Das Forschungsvorhaben will innovative, flächensparende Raumstrukturen und zugleich attraktive Siedlungsformen für das 21. Jahrhundert entwickeln. Im Rahmen der Projektlaufzeit werden wichtige Stellschrauben nachhaltiger Siedlungsstrukturen und multifunktionaler Freiraumnutzungen identifiziert. Dies soll die Flächeninanspruchnahme reduzieren und Konflikte zwischen Landwirtschaft und Siedlungsentwicklung minimieren. Mit Hilfe neuer strategischer Ansätze und Kooperationen in der Region soll eine Trendwende eingeleitet werden.
Aktuelles Arbeitspaket: Raumbild
Aufbauend auf dem Zukunftskonzept des S.U.N.-Netzwerkes konzipiert NACHWUCHS ein agri-urbanes Raumbild für die gesamte Projektregion. Auf kommunaler Ebene werden darauf aufbauende innovative Siedlungsmodelle entwickelt, die die Bedürfnisse von Natur, Landschaft und Landwirtschaft aufgreifen.
NACHWUCHS versteht das Raumbild als handlungsleitendes Struktur- und Entwicklungskonzept für die zukünftige Entwicklung der S.U.N.-Region. Es greift die strukturellen Eigenschaften und Begabungen der Region auf, teilt die Region in ähnlich strukturierte Teilbereiche (Raumkategorien) und visualisiert gleichzeitig die gewünschten Zukünfte der räumlichen Entwicklung. Der Weg zum Raumbild (Raumbildprozess) ist mehrstufig aufgebaut und umfasst sowohl analytische und konzeptionelle Arbeitsschritte und Methoden (u.a. indikatorenbasierte Raumanalysen) als auch kreative und eigens entwickelte Ansätze zur Beteiligung von Akteuren und Bewohnern der Region (z.B. „Raumbildspiel“). In Workshops und Expertenrunden werden durch das „Raumbildspiel“ Visionen und Konzepte für die räumliche Entwicklung in der Region gefunden und verortet.
Kooperation und Förderung
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF fördert das Vorhaben in den nächsten fünf Jahren mit rund 2,4 Millionen Euro im Rahmen des Programms Stadt‐Land‐Plus. Die Geschäftsstelle des Stadt Umland Netzwerks S.U.N. beim Rhein‐Erft‐Kreis koordiniert den Beteiligungsprozess mit den Städten und organisiert die Projektkommunikation.
Weitere Informationen finden Sie auf der Nachwuchs Projektwebseite.